SERBIEN 

Hauptstadt: Belgrad

Einwohner: 7,120 Mill.

Fläche: 88 361 km²

Währung: 1 Dinar = 100 Para

BIP pro Einwohner: 5 902 US$

Tag 45   01.Mai 2012   Tekija (Serbien)  Kilometer 2487

 

 

Ohne Frühling in den Sommer hinein

 

Unsere Serbienwoche, vom 25.04. - 02.05.,liegt hinter uns. Zeit für einen kleinen Bericht. Da Serbien in Deutschland auf der Liste der beliebten Urlaubsziele nicht sonderlich weit oben steht, wussten wir auch nicht so genau was uns hier erwartet.

So fuhren wir ziemlich unvoreingenommen in unser neues Reiseland.

Sofort bemerkten wir die freundliche und vielleicht noch ungezwungenere Art der Serben. Wir wurden weiterhin gegrüßt, bestaunt, abgeklatscht und bewunken.

Trinkwasser bunkern ist überhaupt kein Problem. Ob in Geschäften, von Leuten bei der Gartenarbeit oder aus öffentlichen Wasserhähnen. Das Leitungswasser vertragen wir bisher sehr gut.

 

Wir konnten in Serbien jede Nacht im Zelt schlafen, meistens direkt an der Donau.

 

Negative Erlebnisse hatten wir mit wilden Hunden, obwohl sie uns erst für Rumänien angekündigt waren. Als wir eines schönen Tages übers Land radelten, erschienen auf einem Hügel erst ein, dann zwei, schließlich sechs oder sieben Hunde. Kaum hatten sie ihre Schlachtordnung eingenommen, setzte ein furchterregendes Gebell ein. Als sie dann endlich die Verfolgung aufgenommen haben, hatten wir zum Glück schon einen kleinen Vorsprung. Und es zeigte sich, dass sie es wohl doch nicht so ernst meinten und drehten nach kurzem Sprint wieder ab. So konnten wir Dog Dazzer, Steine und Knüppel wieder einpacken.

Ein anderes mal kamen sie frontal auf uns zu. Als wir stoppten, bemerkten wir aber schnell, dass sie sich auch nicht wirklich an uns ran trauen. Hat unsere Taktik doch gewirkt: Herrisches Auftreten mit schlotternden Knien (haben die Hunde aber zum Glück nicht bemerkt). Wir haben uns aber schiebend vom Ort des Geschehens entfernt. Es ist wohl die Geschwindigkeit der Radfahrer, die sie so angriffslustig macht. Erstaunlich ist aber, wie gelassen inzwischen Bine auf diese wilden Gesellen reagiert. Wer sie kennt, weiß um ihre Hundephobie.

 

Mit dem Müll ist es hier auch so eine Sache. Vieles bleibt einfach da liegen wo es kaputt geht oder nicht mehr gebraucht wird. Angefangen bei Hausmüll über Autos bis hin zu Häusern oder Teilen davon. Da der Unrat auch sehr gern abgefackelt wird, haben wir fast permanent einen rußigen Geruch in der Nase.

 

Wirklich wunderbar war die Fahrt durch die Donauenge von Ram bis Sip. Canyonartig schlängelt sich der Strom durch ein Labyrinth aus Bergen und Felsen, bestückt mit Festungen, Monumenten und einem malerisch eingebetteten Kloster. Von den 21 angekündigten Tunneln, die wir zu bewältigen hatten, erwiesen sich die meisten zum Glück als recht harmlos.

 

 

Nach einer weiteren Zeltnacht an der Donau fahren wir morgen weiter zum Eisernen Tor. Staumauer und Wasserkraftwerk bilden hier den Grenzübergang nach Rumänien.