Der Entschluss
„Eine Weltreise müsste man mal machen. Aber das geht doch gar nicht...“
Das wäre noch vor wenigen Jahren unsere spontane Antwort auf ein solches Ansinnen gewesen.
Doch dann kam der Stein ins Rollen. Und am Anfang haben wir es selbst gar nicht bemerkt.
Als wir uns aber mit unseren Rädern immer weiter von zu Hause weg trauten und bemerkten, man mag es kaum glauben, dass das sogar noch Spaß macht, wollten wir mehr.
Dank Internet bin ich bald auf Berichte von Leuten gestoßen, die auch wirklich große Touren unternommen haben.
Zum Glück gibt es eine beachtliche Anzahl Reiseradler, die ihre gesamte Reise öffentlich machen. So war mein neues Hobby geboren: Reiseberichte lesen.
Irgendwann begannen wir uns unsere Große Reise zusammen zu spinnen. Wir zählten unsere Voraussetzungen zusammen:
Unsere beiden Kinder, zwei wirklich famose Mädels, sind erwachsen und stehen mit beiden Beinen fest im Leben.
Obwohl: Dass wir sie beide solange nicht sehen werden, ist bestimmt die höchste Hürde, die es für uns zu überspringen gilt. Aber sie haben schon damit gedroht : - ) uns oft unterwegs zu besuchen, wo auch immer wir gerade sind. Und ich glaube, sie meinen das Ernst.
Wir haben alle beide Berufe, in denen wir nicht auf einer Karriereleiter auf irgendeiner Sprosse stehen.
Wir sind beileibe keine Spitzenverdiener, aber wir haben gute Jobs mit gutem Lohn. So sollte bis zur Abreise genug Geld für die Tour und die erste Zeit danach in der Kasse sein.
Und das Beste: Wir sind vom gleichem Virus gleich stark befallen. Viele meinen vielleicht ich wäre der treibende Keil und Sabine würde sich fügen. Da kann ich aber nur Lachen. Wir haben das zu 100% gemeinsam ausgeheckt. Wir müssen uns keinesfalls gegenseitig anstoßen, eher manchmal ein bisschen bremsen. Zusammen fahren wir überall hin, allein nirgends. Es ist perfekt.
Dann absolvierten wir noch ein paar Dialoge wie: „Wir sollten wirklich auf die Tour gehen, schließlich spricht nicht viel dagegen. Meinst du nicht auch?“ „Aber wir können doch nicht um die ganze Welt radeln, oder meinst du wirklich?“
Als die ganzen praktischen Sachen soweit am Laufen waren und wir wussten, dass wir unbedingt wollen und absolut können, schauten wir uns tief in die Augen und fassten den Entschluss. Das war Ende 2010.
Als Abreisetermin fassten wir März 2012 ins Auge. Ein irres Gefühl. Sind wir genial oder doch bekloppt. Manchmal wache ich morgens auf und weiß es auch nicht so genau. Aber glaubt mir, wir finden es heraus. Und wir teilen es euch mit.